Inklusive Medizin

Inklusive Medizin am EVK Hagen-Haspe

Menschen mit Behinderungen erleben in Arztpraxen und Krankenhäusern oft Versorgungsbarrieren. Gerade bei kognitiver Beeinträchtigung kann das Verständnis für erforderliche Behandlungen deutlich eingeschränkt sein. Auch ausgeprägte körperliche Behinderungen erschweren die Versorgung. Das benötigt mehr Zeit, erfahrenes Personal, besondere Hilfsmittel und ein System, das sich auf die Bedarfe einstellen kann und will. Bei eingeschränkter Kooperationsfähigkeit kann selbst für einfache Untersuchungen eine Sedierung oder Narkose erforderlich sein. Viele Krankenhäuser sind mit der Komplexität überfordert oder nicht bereit, einen solchen Aufwand zu betreiben. Menschen mit Behinderung werden dann nicht angemessen versorgt. Aus internationalen Studien weiß man, dass dies zur Verschlimmerung von Krankheiten beiträgt und in nicht wenigen Fällen sogar den vorzeitigen Tod bedeuten kann. Das ist vermeidbar!

 

Die Ev. Stiftung Volmarstein hat darum mit der „Inklusiven Medizin“ am Ev. Krankenhaus in Hagen-Haspe ein hochspezialisiertes Angebot geschaffen, das mittlerweile zu einer anerkannten Anlaufstelle für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen geworden ist. Dort ist für diese Menschen eine Behandlung auf demselben medizinischen Niveau möglich wie für Menschen ohne Behinderung. Alle Fachabteilungen mit ihren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten beteiligen sich. So kann Medizin für Menschen mit Behinderungen in derselben Bandbreite und Qualität angeboten werden, wie es jedes Mitglied der Gesellschaft erwarten kann. So wird die UN-Behindertenrechtskonvention tatsächlich verwirklicht.

 

In Hagen-Haspe wurde 2019 das ambulante Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) eröffnet. Stationäre Behandlung ist seit 2020 in der neuen, modernen und barrierefreien Station möglich, die übrigens für alle Patient*innen des Krankenhauses „inklusiv“ zur Verfügung steht.

 

Damit Untersuchungen bei Menschen mit Behinderungen belastungsarm stattfinden, werden z.B. mobile, am Patient*innenbett einsetzbare Geräte verwendet. Auch wurden spezielle Betten angeschafft, die das Verletzungsrisiko minimieren – durch niedrige Fallhöhe oder besondere Polsterung. Einen Teil dieser Ausstattung, die kein Standard ist, hat die Stiftung über Spenden finanziert.

Kontakt

Meinhard Wirth

Tel. 02331 358812

m.wirth@caritas-hagen.de